|
Das gekaufte Terrarium 80x50x60cm (LxBxH) mit schrägem Boden, Bohrungen für 2 Beregnungsdüsen
und Ablaufbohrung 21mm im Wassergraben. Be- und Entlüftung vorne und hinten mit jeweils 0,5mm Edelstahl Gaze.
Die Beregnungsdüsen wurden als erstes angepasst und montiert. Wie zu sehen, hatte ich die Wahl
zwischen einem Heizkabel 50 Watt oder der Heizmatte 30 Watt. Doch mehr dazu später.
Ich besorgte mir eine zurechtgeschnittene Arbeitsplatte, die ich mit 4 stabilen,
verchromten Stahlfüßen aus dem Baumarkt verschraubte. Das Terrarium wurde auf dem nun enstandenen Tisch positioniert, die
Ablaufbohrung angezeichnet und mit einem 35mm großen Holzlochfräser gebohrt. Dort soll anschließend das
überschüssige Wasser aus dem Graben ablaufen.
Der erste Test der Beregnungsanlage aus Neugier verlief unbefriedigend.
Die Pumpe war mir zu laut. Ich nahm eine kleine Stapelkiste für Schrauben etc.(meinem Arbeitgeber, dem Sponsor,
sei gedankt), legte diese mit Wärme unempfindlichen, dicken Dämmschaumstoff aus und schnitt die Konturen der
Pumpe zur Hälfte in die Tiefe. Das gleiche nochmal für den Deckel, denn die Pumpe soll ja im Dämmstoff
eingebettet, leiser werden. Den Schlauch für die Pump- und Saugseite angepasst war es perfekt und leise.

Beim Aussuchen des passenden Materials für die Seiten- und Rückwandverkleidung fiel meine Wahl
auf Xaxim (Schaschim gesprochen). Diese Xaximplatten lassen sich sehr gut epiphytisch bepflanzen und der zufällige,
ungewisse Auswuchs von Moosen, Farnen und anderen Pflanzen erschien mir ebenso reizvoll. Auch andere Materialien als Xaxim
erfüllen den Sinn und Zweck in einem Tropenterrarium. RFB z.B(RAINFOREST BACKGROUND), eine Erfindung eines Kollegen vom
Frosch Stammtisch Arnsberg ist eine sehr gute und günstige
Alternative. Ebenfalls zum Modellieren und Beschichten von Wänden, Wasserfällen etc bestens geeignet(mailt mir, wer Intresse hat)
. Die Xaximplatten im Maß von 50x20x3 cm wurden rückseitig mit schwarzem Aquariensilikon an Seiten- und Rückwand geklebt.
Dabei ließ ich zum Boden ca.5mm Luft. Dabei kommt man natürlich nicht drum herum die Platten evtl. passend zu sägen und
vor dem Verkleben anzupassen. Die Heizmatte wurde auf die schräge Bodenplatte gelegt und das Stromkabel hinter den Xaximplatten verlegt.
Dies sollte sich aber bald ändern denn nach einem Test befand ich die Heizmatte mit 30 Watt
(trotz Standort im beheizten Wohnzimmer) für zu schwach und ersetzte sie duch ein Heizkabel von 50 Watt. Zum Regulieren
der Tag- und Nachttemperatur kaufte ich mir den Thermo Control Pro2, der außerdem durch einen 2ten Schaltkreis und
Anschluss meine Beregnungsanlage auf die Minute genau 2mal am Tag steuert.

Das Heizkabel wurde nach und nach in einer Spirale verlegt und mit einzelnen
Silikonpunkten fixiert. Silikon, wie ich ihn verwendete ist gegen Temparaturen bis 150° Celcius resistent. An der
vorderen Kante des schrägen Bodens klebte ich mit klarem Silikon ein Edelstahl Lochblechstreifen mit 1-1,5cm Erhöhung
über dem Boden an. Dies sollte verhindern, dass mir die Drainage aus kleinen Blähtonkugeln runterkullern. Im Boden
überschüssiges Wasser kann somit immer noch ungehindert in den Wassergraben abfließen.
Die Drainage (ca.1-2cm hoch) bedeckte ich aus ca.1,5cm dicken Weisstorfplatten.
An die Wände wurden einige Plateaus und ein Unterschlupf geklebt, die zum Einen den Fröschen als Aufenthaltsort und zum Anderen der
Bepflanzung als Halt dienen sollte.

Nun wurde schon reichlich beregnet und zusätzlich mit einem Drucksprüher das Xaxim bewässert.
Ein Laichhäuschen zog auch schon mal ein, obwohl der Zeitpunkt des Froschbesatzes noch in ferner Zukunft lag.
Das Xaxim und andere Sachen fangen in der ersten Zeit der ständigen Feuchtigkeit an zu schimmeln. Dies ist zum Glück ein
normaler Vorgang, der sich nach einiger Zeit mit dem entstehenden Microklima regelt und den Schimmel verschwinden läßt.
Mit dem Drucksprüher wird jeder entstehende sicht- und erreichbarer Schimmel weggespült, immer und immer wieder.
Zur Unterstützung wurden kleine Helferlein in der Form von schon monatelang vorgezüchteten Springschwänzen und tropische weisse Asseln
eingesetzt. Gerade die Asseln ernähren sich von enstehenden Schimmel und anderem Unrat. Gewaschenes und in der Mikrowelle getrocknetes
Eichenlaub wird am Boden ausgelegt und bildet durch die darin enthaltenen Stoffe einen Pilz hemmenden Schutz.

Auf einer Terrarienbörse in der Heimat wurden einige erste Pflanzen und Moos eingekauft. Auch eine
wunderschöne Mooreichenwurzel, die mir beim Stöbern über die Börse ins Auge fiel, wurde nach kurzer Verhandlung
mein Eigen genannt. Der vorher schon bestellte Xaximstamm von etwa 40cm Länge und einem Durchmesser von 8-9cm fand auch sein Platz.
Mit einem Edelstahlstift und schwarzem Silikon wurde dieser an Höhlenunterschlupf und seitlicher Wand befestigt.

Diese Transportkiste befindet sich auf einem Rollbrett unter dem Terrarium und beherbergt die
Beregnungspumpe, den 13 Liter Wasserkanister mit Beregnungswasser einer Felsquelle (oder Regenwasser) und einen Abflusswasser Auffangbehälter mit Pumpe zum aus
und einpumpen. Zwischen Wasserkanister und Pumpe sollte man einen Gewebe Benzinfilter aus dem Autozubehör montieren der bei der Verwendung von Regenwasser
oder Ähnlichem die feinen Beregnungsdüsen vor Verschmutzung schützt. Die Transportkiste hat den Vorteil, dass alles darin Platz findet und sie einem bei Undichtigkeiten der Behältnisse
oder Pumpe ein gutes Gefühl vermittelt. Wasserschutz der Steckdosen und Zeitschaltuhren, die sich hinter der Rollkiste
befinden, lag dabei gedanklich im Vodergrund. Ehemals, wie einige unschwer erkennen können, ist der Auffangbehälter nichts anderes als ein selbst
gebauter 3 Kammerfilter mit dem Zweck das Abwasser aufzuarbeiten und wieder zum geplanten Wasserfall zu pumpen. Doch nach
langer Überlegung und Planung verzichtete ich lieber darauf, um mehr effektiven Lebensraum für die zukünftigen Besatzer zu
erhalten. Nach meiner Berechnung und gutem Gefühl behaupte ich für mich selber, dass ein gut funktionierender Wasserfall in der
Ecke erst ab einer Beckenlänge von 1m in Frage kommt. So ein Wasserfall hat viele Vor- und Nachteile, worauf ich hier aber nicht
weiter eingehen möchte. Nötig ist er auf keinen Fall. Es ist nur unbedingt nötig einen sauber gehaltenen Platz, wie z.B den
vorderen Wassergraben, oder einen kleinen Teich für die Frösche zu schaffen. Dort gleichen sie regelmäßig ihren Flüssigkeitshaushalt aus.

Der Ablaufstutzen, der mit einem Dichtring versehen ist, wurde zusätzlich mit klarem Silikon eingedichtet.
Auf dem wurde ein von mir selbst gebastelter Edelstahl Niveau-Abfluss mit Sieb geklebt. Dieser Abfluss kann in der Höhe und Tiefe stufenlos eingestellt
werden und somit den Füllstand im Wassergraben bestimmen. Links im Bild erkennt man unter der vorderen Lüftungsgaze ein weiteres Heizkabel,
dass zusammen mit einem PC Lüfter, der auf der oberen Entlüftungsgaze liegt, drei mal am Tag zeitgesteuert eingeschaltet wird. Besonders
nach dem Beregnen trocknen die Frontscheiben und empfindliche Pflanzen schneller ab. Den Fröschen und Pflanzen kommt dieser Luftaustausch, der
ja auch durch das Heizkabel erwärmt wird sicherlich zugute.

Von einer Terrarientechnikfirma im Internet wurden weitere Pflanzen (Bromelien, Kletterpflanzen und
Orchideen) bestellt und auf "gut Glück" epiphytisch aufgepflanzt. Nun hoffte ich auf ein gutes Wachsen und Gedeihen. Die Beleuchtung
besteht aus zwei 60cm T5 Leuchtstoffröhren Tageslicht 840 und BioVital Vollspektrum mit mit je 24 Watt High Output. Eine Idee wurde
leider zu spät geboren, denn Glas durchlässt keine UV Strahlung. Eine Deckscheibe aus dem Material wie sie in der
Solariumtechnik verwendet wird, hätte Abhilfe geschafft.
Nachträglich wurden noch die beiden Seitenscheiben mit einer Lochfolie auf dem Autozubehör beklebt und soll den Blick in das
Terrarium lenken und nicht auf die Ünschön angeklebten Xaximplatten. Diese Folie hat den Vorteil, dass
sie nur mit Wasser und etwas Spüli an den Seitenscheiben geklebt wird. Falls man einen Blick hinter die Xaximplatten werfen muss kann
die Folie einfach abgezogen und wieder auf gleiche Art befestigt werden.

Das Tropenterrarium nach 7 Monaten. Natürlich mußten einige Planzen wachstumsbedingt
umgesetzt werden und andere kamen noch dazu. Die Planzen wachsen sehr gut. Auch aus dem Xaxim sprießen schon kleine
Farne und andere heraus
Anschaffungskosten
Die Kosten für ein Tropenterrarium wie ich es hier vorstelle belaufen sich je nach Material, Qualität,
Einrichtung, Technik und Bepflanzung auf ca.500-600 Euro. Zum Schluss möchte ich noch bemerken, dass die
Anschaffungskosten für ein solches Terrarium das eine sind, aber der Zeitaufwand, der zum Pflegen und Aufziehen der Frösche und besonders
auch die Beschaffung und Züchtung verschiedener Futtertiere zu jeder Jahreszeit ein nicht zu unterschätzender Aspekt ist, der gut
überlegt sein will. Ich habe es mir gut und lange überlegt und hoffe jetzt bald, nach längerer Einlaufzeit des Terrariums, dass
meine ausgesuchten Frösche einziehen können. Doch auch ohne die Frösche geniese ich täglich den Anblick der Pflanzen und Nachts, mit
Taschenlampe, das Treiben meiner kleinen Helferlein. Ich wünsche allen ebenfalls Neueinsteigern den Spass den ich jetzt schon habe.